KIDD News - 22.04.2024

KIDD-Experimentierraum: Buddy Matching

Diese Woche möchten wir Ihnen einen Überblick über das Buddymatching-Projekt mit unseren Praxispartner:innen Chemistree GmbH und Q_PERIOR geben, das als herausragendes Beispiel für die Anwendung des KIDD-Prozesses dient. Dieses Projekt verdeutlicht die erfolgreiche Integration von KI und Diversität in Unternehmen und liefert erste Ergebnisse aus der praktischen Umsetzung.

Die Partner:innen

CHEMISTREE GmbH

Die Chemistree GmbH hat sich darauf spezialisiert, Menschen digital und zielgerichtet miteinander zu verknüpfen. Sie meistert die Herausforderung, relevante Daten zu sammeln, abzugleichen und zu ordnen – auch bei Änderungen. Mithilfe von IT und algorithmenbasierten Verfahren ermöglicht Chemistree individuell angepasste, standardisierte und automatisierte Verknüpfungen zwischen Teilnehmenden. Das Unternehmen garantiert technische Exzellenz, wissenschaftliche Fundierung und ethische Verantwortung im Matching-Prozess, der tausendfach erprobt und ständig verbessert wird. Chemistree setzt auf Vertrauen und verantwortungsvollen Umgang mit Teilnehmerdaten, gewährt seinen Auftraggebern echte Transparenz und Entscheidungsautonomie. https://www.chemistree.gmbh/

Q_PERIOR AG

Q_PERIOR setzt sich zum Ziel, durch Spitzenleistungen zur Führungsposition seiner Kund:innen beizutragen, wobei der Name des Unternehmens für höchste Qualität (“quality”) und Überlegenheit (“superior”) steht. Der Fokus liegt auf der Integration von Business und IT, wobei Q_PERIOR als Managementberatung service- und lösungsorientiert arbeitet und branchenübergreifende Kompetenzen bietet. Dies ermöglicht die Entwicklung neuer, kreativer Ansätze für innovative Geschäftsmodelle. Der Mensch steht bei Q_PERIOR im Mittelpunkt, sowohl als Kunde und Mitarbeiter als auch als Teil der Gesellschaft, was sich in einem integrativen, empathischen und vertrauensvollen Arbeitsstil sowie sozialem Engagement widerspiegelt. https://www.q-perior.com/

Buddy Matching

Um den KIDD-Prozess operativ zu erproben, hat Q_PERIOR im eigenen Haus einen so genannten Experimentierraum geschaffen. Erprobt wird das Projekt mit dem Titel „Q_Buddy Matching“, das beim Onboarding neuer Mitarbeitenden zum Einsatz kommt. Die Lösung für diese Herausforderung kommt von CHEMISTREE dem Expertenteam für „gute KI“ und wurde mit Hilfe des bei Q_PERIOR bereits seit über 2 Jahren etablierten Panels der Vielfalt konfiguriert und angepasst. Es wurde die Anforderung gestellt, Neuzugänge bei Q_PERIOR mit Kolleg:innen zu vernetzen, die dann als Mentor:innen dabei helfen, gut im Unternehmen anzukommen.

Das Q_Buddy Matching hat dabei die Aufgabe, automatisiert auf Basis verschiedener sozialer Präferenzen die jeweils am besten passenden Matches zu finden. Das Ergebnis ist beeindruckend: Jeden Monat entstehen neue Verbindungen zwischen Kolleginnen und Kollegen, die den OnboardingProzess erfolgreich abschließen. Das Q_Buddy Matching hat sich als unverzichtbares Werkzeug für die Mitarbeitendenbindung erwiesen

Der KIDD-Prozess in der Praxis

Im Zuge der Implementierung des KIDD-Prozesses bei Q_PERIOR wurden in der Visionsphase, zunächst alle innerbetrieblicher Akteure in dem Panel der Vielfalt (PdV) eingebunden. Dazu zählten: CEO, HR & Recruiting, Diversitätsbeauftragte, Data Scientists sowie KI-Beauftragte, ergänzt durch 10 Mitarbeitende mit diversen Merkmalen (Fachabteilung/ Bildung/ Altersgruppe/ Geschlecht/ Behinderung/ Herkunft/ Position) aus unterschiedlichen Bereichen.

Während der Anforderungsklärung wurden essenzielle Fragen hinsichtlich des Matchings, der Gestaltung des Fragebogens und der Vermeidung von Biases diskutiert. Diese Diskussionen führten zu einem tieferen Verständnis dafür, was ein gutes Match ausmacht und wie ethische sowie diversitybezogene Anforderungen in der Softwareentwicklung Berücksichtigung finden sollten. Besonderes Augenmerk lag auf der Gewährleistung, dass die Steuerbarkeit und Entscheidungshoheit bei den Teilnehmenden verbleibt. Die Anforderungen des PdV wurden in der Folge bei der Adaption der CHEMISTREE-Software umfassend berücksichtigt.

Die Durchführung von Testfällen und das daraufhin eingerichtete Transparency Hub boten Einblicke in den Prozess der Softwareentwicklung und -anpassung, wodurch die Belegschaft über die Entwicklungen informiert und involviert wurde. Die Ergebnisse der ersten Matching-Runde wurden dem PdV vorgelegt, wobei definierte KPIs und Schwellenwerte eine fundierte Bewertung der Matching-Effizienz ermöglichten. Durch diesen sorgfältig überwachten Prozess konnte das PdV signifikante Beiträge leisten und sicherstellen, dass das Buddy-Matching-Programm seinen Intentionen gemäß, fair und transparent funktioniert.

Die Erkenntnisse

Bei der Durchführung des KIDD-Prozesses im Experimentierraum wurden mehrere zentrale Erkenntnisse gewonnen. Die Beteiligung des Panels der Vielfalt (PdV) in der Visionsphase zeigte, dass auch ohne IT-Hintergrund 80% der relevanten Fragen gestellt werden konnten, was die Bedeutung von Innovation durch Diversität unterstreicht. Jedoch ergaben sich Fragen bezüglich des Umfangs strategischer Fragestellungen und der Abgrenzung bzw. Anknüpfung zu Mitbestimmungsrechten. Der Austausch zwischen dem PdV und den Entwickelnden funktionierte gut, wenn Bereitschaft und Übung auf beiden Seiten vorhanden waren, ansonsten wurden Übersetzungsleistungen oder neue Rollen als Moderation als notwendig erachtet.

Die hohe Akzeptanz des KIDD-Prozesses resultierte aus der direkten Beteiligung der relevanten Akteure. Nichtsdestotrotz gab es während der Aushandlungs- und Implementierungsphase Herausforderungen durch personelle Wechsel im PdV, was die Beteiligung minderte. Positiv hervorgehoben wurden die angemessene Anzahl und Länge der Präsenztermine, die als genau richtig empfundene Größe des PdV von 17 Personen, die wichtige Aufnahme von CEO und HR ins PdV und der angemessene Anteil asynchroner Arbeit, wobei Abstimmungen per MS Teams positiver bewertet wurden als das Stellschraubendokument.

Vom KIDD-Prozess profitierte das Unternehmen Q_PERIOR insgesamt deutlich, wie die Evaluation des Buddy-Matchings zeigte: 83% der Befragten gaben an, dass das Q_Buddy Matching ihnen half, bei Q_PERIOR anzukommen; 86% erhielten wertvolle Informationen durch ihren Q_Buddy, und 94% möchten auch zukünftig am Q_Buddy Matching teilnehmen. CHEMISTREE, der Software-Hersteller, gewann durch strukturierte Abfragen bei der relevanten Kundengruppe (PdV) effiziente Einsichten für die optimale Gestaltung seiner Lösung und bestätigte die Bedeutung des PdV für die Akzeptanz ihrer Software.

„Die Matchingplattform für das Buddy Programm bringt unsere neuen Kolleg:innen geschäftsbereichs übergreifend zueinander: schnell, themen und präferenzbasiert. Wir schätzen den Anspruch von CHEMISTREE sehr, im Dienste der Diversität zu agieren offen und transparent.“

Karsten Höppner | CEO von Q_PERIOR

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„Was Kunden wie Q_PERIOR für uns so besonders macht? Mit ihnen können wir unsere Matchingplattformen im Sinne der Mitarbeitenden auf Herz und Nieren prüfen und gemeinsam eine erfolgreiche Lösung für das Unternehmen schaffen, die gleichzeitig das Vertrauen der Teilnehmenden wirklich verdient.“

Rosmarie Steininger | CEO von CHEMISTREE

Insgesamt hat das Q_PERIOR Buddymatching-Projekt gezeigt, wie der KIDD-Prozess in der Praxis angewendet werden kann, um die Integration von KI und Diversität in Unternehmen erfolgreich umzusetzen. Diese ersten Ergebnisse verdeutlichen die Relevanz und den Mehrwert des KIDD-Prozesses in der Unternehmenspraxis. Mehr zum Experimentierraum„Buddy Matching“ finden sie im KIDD Handbuch.